Die Griffelkunst im Nationalsozialismus

Forschungsprojekt in Kooperation mit der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. · Seilerstraße 42 · 20359 Hamburg

Im Rahmen der Washingtoner Erklärung (1998) haben sich zahlreiche Nationen zusammengeschlossen, die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Regimes in kunst- und kulturpolitischer Hinsicht voran zu treiben und somit insbesondere Raum für Fragen der Restituierung verfolgungsbedingt entzogener Kunst- und Kulturgüter zu geben. Seither hat eine weitreichende, kunstpolitische wie kunsthistorische Auseinandersetzung mit den zeitpolitischen Verhandlungsweisen um die Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und insbesondere der Klassischen Moderne stattgefunden. Ausstellungsstrategien zu anerkannter sowie als „entartet“ geltender Kunst, Beschlagnahmungen in Museen, wie auch der Kunsthandel während des Nationalsozialismus stellen einige wichtige Positionen im Zuge der kunsthistorischen Arbeit im zeitpolitischen Kontext dieses Themengebiets dar. Hierzu zählen ebenfalls Ausstellungstätigkeiten sowie ein Versuch der Rekonstruktion verbliebener Möglichkeiten von Kunstvereinen im Zuge der NS-Diktatur.

Zwischen 1933 und 1945 verlegte die Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V. 786 druckgraphische Positionen unterschiedlicher Künstler*innen. Die verlegten Arbeiten wie auch die Auswahl der Künstler*innen-Persönlichkeiten bieten Aufschluss über heutige kunsthistorische und -politische Fragen zu den historischen Gegebenheiten und zeitpolitischen Entwicklungen um die Griffelkunst während des Nationalsozialismus in Deutschland. Ausgangspunkt sind Fragestellungen nach der Rolle der Griffelkunst-Vereinigung im Rahmen der NS-Kunstpolitik, die Wahl und Edition der künstlerischen Positionen sowie die daraus erkennbaren (kunst-)historischen Erkenntnisse.

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