Dr. des. Ina Jessen, Zwischen Leben und Kunst? Zu Dieter Roths Tischmatte

Nov. 2019

In diesem Beitrag werden die Semantiken im Werkentstehungsprozess von den als Tischmatten betitelten Materialbildern des Künstlers kontextualisiert und synthetisiert. Dabei beschreibt der Welt-Begriff einerseits die subjektive Erinnerungswelt, die durch den Katalysator der Sinneserfahrung von Nahrung reaktiviert, belebt und eröffnet wird. Andererseits spiegelt der kartographische Objektwerdungsprozess bei Roth eine autobiografische Welt wider, die im Zeichen semantischer Konnotationen der Werkstoffe steht. Materialspezifische Aspekte von Zeitlichkeit und Verfall bilden dabei kausale Verbindungen zwischen dem Objektwerdungs- und Transformationsprozess und dem menschlichen Lebensprozess, wodurch das memento mori allgegenwärtig wird.Die Thematik ist ebenso Gegenstand des Beitrags:

Mapping a World. Zur Tischmatte von Dieter Roth, in: Isabella Augart u. Ina Jessen (Hg.), Metabolismen. Nahrungsmittel als Kunstmaterial, Hamburg 2019, S. 173-192.

 

Dieter Roth, Tischmatte, 1991-1998
Schreibtischunterlage aus Karton mit fixierten Fotos, Schreibgeräten, Tomaten u.a. auf Tischlerplatte, 104 x 200 cm, Dieter Roth Foundation, Hamburg
© Dieter Roth Foundation, Hamburg / Courtesy Hauser & Wirth

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